Extreme Hitze und Waldbrände in Urlaubsregionen als Stornogrund
(kunid) Die extreme Hitze vor allem auch im Süden Europas machte zuletzt sowohl den Einheimischen als auch Urlaubern zu schaffen. In Griechenland und Kroatien sind durch die Trockenheit und hohen Temperaturen bereits Waldbrände ausgebrochen.
Wer kurz vor einer Reise in die betroffenen Gebiete steht, sollte wissen: Wenn aufgrund unvermeidbarer und außergewöhnlicher Umstände die Durchführung der Pauschalreise oder die Beförderung an den Urlaubsort erheblich beeinträchtigt oder gar unmöglich wird, ist ein kostenfreies Storno möglich.
Dies kann bei Naturkatastrophen, wie etwa Bränden, der Fall sein – und zwar unabhängig davon, ob es eine Reisewarnung des Außenministeriums gibt, erklärt ÖAMTC-Juristin Verena Pronebner.
Die Voraussetzungen
Eine kostenfreie Stornierung ist allerdings nur möglich, wenn der Urlaubsantritt und die Gefahrensituation zeitlich eng beieinander liegen und die geplante Reise genau in die betroffene Region führt.
Ein Waldbrand am griechischen Festland wird z.B. die Reise auf eine griechische Insel nicht erheblich beeinträchtigen.
Startet der Urlaub beispielsweise erst in zwei Wochen, heißt es: abwarten und sich kurzfristig über die aktuelle Lage informieren.
Steht der Urlaub hingegen unmittelbar bevor, sollten Pauschalreisende mit dem Reiseunternehmen Kontakt aufnehmen und gemeinsam nach Alternativen suchen.
Was es noch zu beachten gilt
Auch die individuelle, z.B. gesundheitliche, Situation des oder der Reisenden ist in diesem Zusammenhang wichtig: Bedeutet die außergewöhnliche und extreme Hitze ein Gesundheitsrisiko, kann bei einer Pauschalreise für manche Reiseende durchaus ein kostenloser Rücktritt möglich sein.
Individualreisende können ihren separat gebuchten Flug grundsätzlich nur kostenfrei stornieren, wenn das Flughafengelände betroffen bzw. eine Landung nicht möglich ist.
Ob eine Stornierung der individuell gebuchten Unterkunft möglich ist, hängt vom Recht des jeweiligen Landes ab.
Naturkatastrophe während des Urlaubs – was ist zu beachten?
Tritt die Gefahr durch eine Naturkatastrophe erst am Urlaubsort ein und die Reise muss deswegen frühzeitig abgebrochen werden, hat der Veranstalter einer Pauschalreise den Rücktransport zu organisieren und zu zahlen. Eine Preisminderung und somit eine Rückerstattung eines Teils der Reisekosten ist dann möglich.
Bei Individualreisen empfiehlt sich eine Rücksprache mit der Reisestorno- bzw. Reiseabbruchversicherung, ob der kostenlose Abbruch der Reise gedeckt ist.
Generell gilt
Ob Pauschal- oder Individualreise: Ist eine spontane Rückreise aufgrund einer Sperre des Flughafens nicht möglich und man sitzt im Urlaubsland fest, müssen die Airlines oder Reiseunternehmen Betreuungsleistungen übernehmen.
Die Fluglinien sorgen dann beispielsweise für die Kosten von Mahlzeiten und eventuell einen Hotelaufenthalt.
Pauschalreiseveranstalter müssen die Kosten vor Ort in der Regel für maximal drei Nächte zahlen. Empfohlen wird in einer solchen Situation, sich kurzfristig und direkt an die Airline bzw. den Veranstalter zu wenden.